Nicht mehr nur Militär oder professionelle Kartographen erstellen Maps, Mapping selbst wurde zu einer Plattform, die für alle Bereiche des Lebens genützt wird: die eigene Geschichte erzählen oder auch einfach nur eine Reise ins Ausland planen. Gleichzeitig sind diese Prozesse eingebunden in die Entwicklungen der Globalisierung:
“As a result, there is a growing disjuncture between the enlarged scale and fluidity of social network mapping through virtual media and the narrowing scope and fixity of lived territories and place making, linked to foreclosures of social ambition and economic opportunity for large sections of the population.”
Im Workshop „Die Stadt gehört (zu) uns – ein psychogeografisches Mapping- und Radioprojekt” wird in Kooperation mit der HLW Schrödinger ein Projekt mit Jugendlichen entstehen: Ziel ist es, ein Mapping, eine Kartographie zu entwickeln, die Hierarchien und Festschreibungen kartographischer Systeme hinterfragt. Wer schreibt Stadtpläne? Warum wird manchen Plätzen größere Bedeutung zugeschrieben als anderen? Und wie lassen sich diese Festschreibungen auf eine Welt umlegen, in der jedes Subjekt auf seine nur ihm eigene Weise die Welt wahrnimmt?
Durch Diskussionen, Interventionen im Öffentlichen Raum und Spaziergänge entsteht eine oder mehrere Karten der Stadt, die sowohl die Entdeckungen der für die TeilnehmerInnen bislang unbekannten Orte miteinbezieht wie auch ein neues Erfahren bereits bekannter Orte und eine Analyse ermöglicht: Wer nutzt diesen Ort? Welche Farben, Formen, Geräusche, Sprachen stechen hervor?
Die so entwickelten neuen Karten der Stadt Graz werden als Wandobjekt präsentiert; zusätzlich werden die TeilnehmerInnen selbst eine Radiosendung bei Radio Helsinki gestalten, in der sie noch einmal Erzählungen, Beschreibungen und Geräusche der Stadt zusammenführen.