80/30 Eine on air – on line – on site Homage für Heidi Grundmann

(c) esc mkl_sujet Hommage an Heidi Grundmann
Sunday, 1. July 2018 - 22:00 to Monday, 2. July 2018 - 0:00
[esc] medien kunst labor
  • Konzert
  • Radiosendung

Zu Ehren des 80zigsten Geburtstags der Ö1 Kunstradio Gründerin Heidi Grundmann wird ganz im Sinne des on air – on line – on site Konzeptes, also im Radio, im Netz und vor Ort gefeiert. 2017 beging die von ihr gegründete Sendereihe ihr 30 jähriges Jubiläum.

 

In Anlehnung an die vernetzten Radiokunstprojekte der frühen 90ziger Jahre wird nicht nur im Radiocafe in Wien gefeiert, sondern auch im esc medien kunst labor in Graz, in dem artist-run-center The Western Front in Vancouver, Kanada und bei USMA Radio in San Marino.

 

Live aus Graz aus dem esc medien kunst labor:

 

Das 5. Programm (für Heidi Grundmann) von Seppo Gründler und Josef Klammer

Seppo Gründler: radios, guitar-controller, electronics
Josef Klammer: radios, drum-controller, electronics

Das „Kunstradio“ als zentraler Bestandteil des Schaffens von Heidi Grundmann war für uns als Medienmusiker gleichsam ein fünftes Program in der ORF Landschaft.
Im 5. Programm verwenden wir nur die aktuellen Livesendungen der vier österreichischen Radiosender (Ö1, Ö2, Ö3, FM4) als Klangquellen. Diese werden mit Drum- und Guitarcontrollern prozessiert und gesteuert. Resultat ist Das 5. Programm welches als binaurales Stereosignal generiert und gesendet wird.
Gleichzeitig referenziert die Arbeit auf das 1997 für das Kunstradio entstandene Stück "Four Radio“ für zwei bzw. vier Radiostationen. Hier waren Ö2 und Ö3 das Ausgangsmaterial für ein 4-Kanal Stück. Zwei verschiedene Stereomischungen wurden auf Ö1 und FM4 ausgestrahlt. Somit hatten die HörerInnen die Möglichkeit einen der beiden Sender, oder mit 2 Radiogeräten eine quadrophonische Version zu hören. Mit dem 5. Programm haben Sie nun die Möglichkeit einer räumlich akustisch augmentierten Wahrnehmung.

 

Sfumato von Clara Oppel
2013, Klangobjekt, Triptychon, 136 x 194 cm, Kalottenlautsprecher, Litze, MDF, 2-Kanal Audio, KULTUMdepot Graz

"Aus einem bipolaren Rauschgeflecht, weisses und rosa Rauschen, formen sich Laute und Töne die sich langsam zu Wortfragmenten bilden. Das intentionale Hören wird irritiert, da die Töne sich immer wieder im schwingenden Zwischenraum verlieren. Durch die fixierte Schallausrichtung befindet sich die RezipientIn im schwingenden Raum mit Ausblick in die leere Mitte. Dies führt unweigerlich in eine reflexive Position des Ichs." - Clara Oppel  

„Sfumato“, der Titel dieses „Fensters“, dessen Flügel aus Lautsprechern bestehen, verrät die Herkunft aus der Malerei, genauer: aus der Malerei der Renaissance. Leonardo da Vincis Maltechnik erzeugte ein Vibrieren, das die konturscharfe Begrenzung unterlief. Clara Oppels künstlerische Herkunft sind die Malerei und die Skulptur. In dieser Arbeit schlägt sie einen weiten Resonanzbogen zu diesen Medien und schreibt sie mit zeitgenössischen Mitteln, die sie seit Jahren in der Tonskulptur entwickelt, weiter. Zusätzlich greift sie dezidiert auf die Form des „Triptychons“ zurück. Dessen Entstehungsort ist das Altarretabel. Das Mittelfeld aber ist hier leer. Es wird zur Projektionsfläche für die Betrachtenden. In der Renaissancemalerei wird dabei zudem das Fenster zum eröffnenden Ort des Raums für neue Dimensionen entdeckt. Mit diesem kulturgeschichtlichen Background entwickelt die Künstlerin ein Rauschgeflecht, das bipolaren Quellen entstammt: einem „weißen Rauschen“ auf dem rechten, und einem „rosa Rauschen“ auf dem linken Flügel. Allmählich formen sich Laute und Töne, die sich langsam zu Wortfragmenten bilden. Irritiert wird das intentionale Hören, weil die Töne sich immer wieder im schwingenden Zwischenraum verlieren. Durch die fixierte Schallausrichtung befindet sich die RezipientIn im schwingenden Raum mit Ausblick in die leere Mitte. Sie ist der verdichtete Ort, in dem sich das allmähliche Verstehen des gesprochenen Satzes ereignet – und der sich dadurch der Begrenzung entzieht und in die Offenheit weitet. 

- MMag. Dr. Johannes Rauchenberger

Momentan ist “Sfumato” in Stift Admont in der Ausstellung SCHÖNHEIT & ANSPRUCH Admont Guests 2018 ausgestellt (siehe: https://www.stiftadmont.at/museen/ausstellungen/ausstellungen-2018)

 

speeches III von Max Höfler

Max Höfler beschäftigt sich in “speeches” mit den unterschiedlichsten Formen medialer An-Sprachen, arrangiert und dekonstruiert diese in seinen Hörstücken. Dieses Mal montiert er Radiogrüße und -glückwünsche zu einem literarischen Stück.

 

80/30

Eine on air – on line – on site Hommage für Heidi Grundmann:

On air: Ö1 Radiokunst – Kunstradio Spezial ab 22:00 im Ö1 Kunstsonntag, Radio Helsinki Graz, USMA Radio San Marino und zeitversetzt auf CITR FM Vancouver

On line: esc.mur.at, kunstradio.at, oe1.orf.at, usmaradio.org

On site: RadioCafe Wien, esc medien kunst labor Graz, USMA Radio San Marino und in The Western Front Vancouver.

 

Zum Projekt: 

KünstlerInnen: 

Mitwirkende: 

esc medien kunst labor (Graz), Radiocafe (Wien), artist-run-center The Western Front (Vancouver) und USMA Radio (San Marino)

Kooperationen/Koproduktionen: