Mutual Understanding

©esc_mkl_Mutual Understanding_thomas Grill
Das Konzept bezieht sich auf ein Experiment des Facebook AI Teams, worin Chatbots die Aufgabe gestellt wurde, ihre Sprache in Hinblick auf Verhandlungseffizienz zu optimieren. Nach einer Weile war   die   Sprache   für   menschliche   MitleserInnen   nicht   mehr   interpretierbar. Mutual Understanding  führt  dieses  Experiment  weiter,  in  Richtung  ästhetischer  Fragestellungen,  des Möglichkeitsraumes von Sprache und ihrer maschinellen Bewertbarkeit.
 
Das  Projekt  besteht  aus  zwei  akustischen  Entitäten,  verkörpert  von  großen  Druckkammer-lautsprechern,  die  fortwährend  akustische  Codes  austauschen.  Ausgehend  von  Modellen  der menschlichen  Lautäußerung  entwickeln  sie  ihr  Vokabular  unabhängig  von  einer  natürlichen Sprache  eigenständig  weiter.  Die  Lautsprache  in Mutual  Understanding entwickelt  sich  zu  einem Literaturkorpus  -  Grill  verwendet  Schriftzüge  von  Wiliam  Blake  sowie  von  Shakespeare.  Die  zwei Druckkammerlautsprecher  Alice  und  Bob  -  bekannte  Synonyme  für  Sender  und  Empfänger, versuchen  einen  Dialog  aufzubauen,  der  dabei  in  Richtung  Poesie  geht.    Sie  verfolgen  in  ihrem andauernden  Diskurs  ein  gemeinsames  Ziel:  Die  Maximierung  der  sprachlichen  Schönheit  ihres eigenen Lautausdrucks.