Beyond My Skin - Liveperformance
Eintritt:
Flavia Mazzanti mit Manuel Bonell, Brootworth, Olivia Hild, Imani Rameses, im Rahmen von ORF musikprotokoll 2023
Beyond My Skin ist eine Live-Performance, die sich mit Identität, Gleichberechtigung und digitaler Inklusion auseinandersetzt.
Das Projekt erzeugt einen physisch-digitalen Raum, in dem zwei Performerinnen eine neue Art der Selbstwahrnehmung und Repräsentation abseits gewohnter binärer und gesellschaftlicher Darstellungen (Avatare) erfahren können. Übersetzte Bewegungen erzeugen durch Interaktionen hybride digitale Körper und ein neues kollektives Bewusstsein, wo unser Körper beginnt und endet.
Hier erkunden die Performerinnen die hybride Beziehung zwischen Körpern und ihrer digitalen Darstellung in Echtzeit, und untersuchen etwas so Körperliches wie das Gefühl der “Berührung” und seine Bedeutung im Digitalen. Ist es möglich physisch auseinander zu sein, sich aber im Digitalen zu berühren? Und wie würde sich dies auf unsere physischen Körper auswirken?
Ausgangspunkt des Projekts ist das Verständnis des Körpers als nicht binäres und statisches Objekt, sondern als etwas, das sich ständig verändert und dessen Essenz nicht durch physischen und sozialen Konstrukten sondern durch seine Interaktion und seinem Austausch mit anderen Wesen gegeben ist. Bewegung wird hier als Identität und Selbstausdruck gesehen, wodurch Empfindungen und Gefühle übertragen und ausgetauscht werden können. Das Verständnis von Körpern wird im Projekt in Bezug auf den Einsatz von Technologie und immersiven Medien kombiniert, um unterschiedliche Perspektiven und alternative Darstellungen von klassischen Avataren im digitalen Raum zu ermöglichen.
In Beyond My Skin wird Motion-Capture-Technologie verwendet, um das physische Aussehen des menschlichen Körpers in Echtzeit aufzulösen und zu transformieren. Bewegungen werden aufgezeichnet und in abstrakte digitale Konfigurationen übersetzt. Diese Transformation betrifft nicht nur den physischen Aspekt des Körpers, sondern auch seine zeitliche und räumliche Veränderung.
Aktionen, Bewegungen und Interaktionen überlagern sich über räumliche und zeitliche Grenzen hinweg mit dem Ziel, verschiedene Körper zu einem kollektiven hybriden Körper zu verschmelzen. Als visuelle Referenz nimmt das Projekt die stroboskopische Fotografie mit dem Interesse, sie von einer 2D-Darstellung zu einer vollständig 3D-Konfiguration und einem immersiven Erlebnis zu bringen, wo das Konzept der Bewegung und ihren räumlichen Ausdruck experimentiert werden kann. Es entsteht eine neue hybride Umgebung, deren Schichten in der physischen Welt nicht wahrnehmbar wären.
In diesem Zusammenhang spielt die Kombination von physischen und digitalen Umgebungen eine zentrale Rolle bei der Schaffung einer phygitalen Welt. Physisch und digital sind hier gleichermaßen wichtig und keines von beiden kann ohne das andere gesehen werden, beide ergänzen sich in unserer Wahrnehmung und Erfahrung. Dadurch entsteht eine Balance zwischen beiden Räumen und dem dritten hybriden Raum, den sie gemeinsam generieren.
In der Live-Performance Beyond My Skin berühren sich die BesucherInnen nicht physisch, sondern interagieren in ihren in Echtzeit generierten abstrakten Formen. Berührungen und Überlappungen lassen sie zu einem neuen gemeinsamen hybriden Körper verbinden. Hier können sie eine neue Art der Interaktion und Berührung erfahren. Auf diese Weise geht die Interaktion über die Haut, über physische und soziale Konstrukte hinaus und ermöglicht einen hybriden Raum, in dem Inklusion und Austausch im Mittelpunkt stehen. Die Choreographie wird sich auf Momente der Berührung und Nicht-Berührung im physischen und digitalen Raum konzentrieren und dabei Distanzen, Bewegungen und Interkationen auf eine andere Art und Weise erkunden.
Beyond My Skin zielt darauf ab, Bewusstsein für Themen wie soziale und digitale Inklusion zu schaffen und binäre Repräsentationen (Avatare) im virtuellen Raum zu hinterfragen. Die Live-Performance bietet eine öffentliche Veranstaltung, die die BesucherInnen zum Nachdenken über die dargestellten Themen und die Performerinnen zum Experimentieren an der Schnittstelle zwischen Performance, Technologie und Medienkunst einlädt.