tele-present wind

Eröffnung: 

Friday, 16. May 2025 - 20:00

Laufzeit: 

16/05/2025 to 29/08/2025
esc medien kunst labor telepresent wind David Bowen

David Bowen nutzt Überschneidungen zwischen natürlichen und mechanischen Systemen, um in seinen Skulpturen und Installationen einzigartige Beziehungen herzustellen. Mittels Robotik, kundenspezifischer Software, Sensoren, Telepräsenz und Daten konstruiert er für spezielle Situationen Geräte und Vorrichtungen, die in Bewegung gesetzt werden, um mit der physischen und virtuellen Welt zu interagieren.

Die von ihm konstruierten Geräte spielen oft sowohl die Rolle des Beobachters als auch die des Schöpfers und bieten begrenzte und mechanische Perspektiven auf dynamische Situationen und lebende Systeme. Diese Geräte und Situationen schaffen eine Dissonanz,die zu einer unberechenbaren, veränderbaren Situation mit unvorhersehbaren Ergebnissen führt. Die phänomenologischen Ergebnisse sind Kollaborationen zwischen der natürlichen Form oder Funktion, technisch-artifiziellen Mechanismen und dem Künstler.

 

Die Installation tele-present wind besteht aus 42 mechanischen, mit dünnen, getrockneten Pflanzenstängeln verbundenen x/y-Kippvorrichtungen, die in einem Ausstellungsraum installiert sind, und einem getrockneten Pflanzenstängel, der mit einem im Freien installierten Beschleunigungsmesser verbunden ist. Wenn der Wind weht, bringt er den Stängel im Freien zum Schwanken. Der Beschleunigungsmesser erfasst diese Bewegung und überträgt sie an die Gerätegruppe im Ausstellungsraum. Auf diese Weise bewegen sich die Pflanzenstängel im esc medien kunst labor in Echtzeit und im Einklang mit der Bewegung des Windes draußen.

 

Für die Version von tele-present wind im esc medien kunst labor in Graz wird der Sensor beim Visualization and Digital Imaging Lab der University of Minnesota, USA, im Außenraum installiert. So bewegen sich die einzelnen Komponenten der Installation in Österreich im Einklang, während sie die Richtung und Intensität des Windes auf der anderen Seite der Welt nachahmen. Durch die Überwachung und Sammlung von Echtzeitdaten von diesem entfernten Standort vermittelt das System eine physische Darstellung der dynamischen und fließenden Umweltbedingungen.

 

In Anlehnung an eine Bemerkung D. Graham Burnetts gesprochen: Wir haben es mit einem Kunstwerk zu tun, das gewissermaßen etwas über die Welt weiß. Die Überwachung ist angedeutet, aber die Stimmung ist gegenläufig. Was wir sehen, ist in der Tat „anderswo sichtbar“. Aber Beobachtung und Überwachung, gewöhnlich in der Absicht vorgestellt, uns im Auge zu behalten, werden hier auf exquisite Weise umgekehrt – und durch ein dynamisches Bewusstsein für unseren Planeten und seine unruhige, aufgewühlte Kinetik ersetzt.