Embedded

Embedded (Digital Limbo) realisiert eine interaktive Videoumgebung unter Einbindung der Überwachungskameras im esc medien kunst labor.
Svitlana Zhytnia, Künstlerinnenname Zhi Zhi, hat sich als New-Media-Künstlerin auf digitale visuelle Kunst spezialisiert. Dabei arbeitet Zhi Zih solo und mit Klangkünstler:innen zusammen, um audio-visuelle Live-Performances und interaktives Bildmaterial für Theateraufführungen und Installationen zu kreieren. (2022 startet sie mit dem in Graz lebenden Komponisten Nick Acorne das Duo-Projekt namens Zhi Zhi Ni Ni, in dem insbesondere interaktive Musik und Live-Visuals für den Bühneneinsatz entstehen.) Wie schon bei ihrer 2022 im Rahmen des Mapping Festivals in Genf (gemeinsam mit der Musikerin Joëlle Kehrli) realisierten Multimedia-Performance To the Dead, the Living, and to Those Yet Unborn verbindet sie mit Embedded (Digital Limbo) eine Videoarbeit mit Gegebenheiten des Ortes der Präsentation – in diesem Fall der Videoüberwachung im esc medien kunst labor.
Auch das zentrale Motiv des urbanen Environments kehrt wieder: In einer Art abstraktem (digitalem bzw. an den Morsecode erinnerndem) Minimalismus – konzentriert auf Punkt, Linie, Punkt – verwandeln einfache geometrische Formen den Raum visuell und füllen ihn mit Rhythmus: Embedded (Digital Limbo) präsentiert auf diese Art eine grafisch dekonstruierte Stadtlandschaft, eine fragmentierte Szenerie, die sich in ständiger Bewegung befindet. Eine virtuelle Kamera fährt denselben Weg endlos ab, doch die Umgebung formt sich ständig neu, fragmentiert sich und fügt sich in neuen Konfigurationen wieder zusammen. In diesem instabilen Raum können die Betrachter:innen gelegentlich einen flüchtigen Blick auf sich selbst erhaschen – reflektiert, eingebettet oder verzerrt auf sich bewegenden Ebenen, die mit den sich verändernden Oberflächen und Gesichtern der digitalen Formen verschmelzen.
„Diese kalte, dystopische Umgebung”, so Svitlana Zhytnia, „evoziert ein Gefühl der künstlichen Gefangenschaft und wirkt wie ein digitaler Käfig. Sie fängt die von der Kamera erfassten Figuren ein und hält sie in einer Art digitaler Vorhölle gefangen – deplatziert, entpersonalisiert und in einem System, das niemals ruht, endlos im Kreislauf.”
In Genf war das urbane Environment noch assoziert mit einem Gebet für „the people whose lives were taken by barbaric power“; in Graz intoniert Zhi Zhi das Gebet auf eine neue Weise.