membrana

Eröffnung: 

Saturday, 27. September 2025 - 17:00

Laufzeit: 

27/09/2025 to 14/11/2025

Termine: 

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Roboter und intelligente Systeme sind längst selbstverständlicher Teil unserer Alltagswelt geworden. ::vtol:: beobachtet weiters, dass wir ihnen gegenüber als Gesellschaft übermäßig missbräuchlich geworden seien und unser Mitgefühl für diese Wesen verloren hätten. Damit wirft er die Frage auf, ob wir damit nicht zugleich einen Teil jener Empathie verspielen, die unser Miteinander trägt. Könnte es sein, dass eine Haltung der Höflichkeit und Sensibilität gegenüber dem Nicht-Lebendigen weniger den Maschinen selbst gilt, sondern vielmehr uns als Menschen formt – und könnte eine bewusste Praxis von Sensibilität und Höflichkeit gegenüber Maschinen am Ende ein Training (etwa für maschinelles Lernen) sein, das der gesamten Gesellschaft einerseits im apparativen Einsatz, andererseits als eine Art Übungsfeld für den gesellschaftlichen Umgang miteinander zugutekommt?

Mit seiner (interaktiven) Installation membrana reflektiert der russische Künstler ::vtol:: über das Thema Sinnlichkeit und Sensibilität: Ein sanftes und bescheidenes Maschinenwesen erschreckt sich, wenn es zu viel Aufmerksamkeit erhält oder wenn jemand versucht, ihm zu nahe zu kommen.

Von der Mitte der Installation aus erstrecken sich Sonden symmetrisch in verschiedene Richtungen wie Strahlen, an deren Spitzen sich Abstandssensoren befinden. Wenn sich ein Besucher einer der Sonden nähert, zieht sich diese allmählich in Richtung der Mitte der Installation zurück, als würde sie sich von der Person distanzieren. Die Installation verhält sich wie ein scheues Tier, das sich als Reaktion auf „Gefahr“ langsam zusammenzieht. Sobald sich die Person von der Sonde entfernt oder zur Seite tritt, fährt diese wieder aus. Eine große Anzahl von Menschen um die Installation herum führt dazu, dass die Sonden unterschiedlich weit ausgefahren sind und sich die Form so dynamisch verändert.

In der Mitte der Installation sind alle Sonden mit einer transparenten, elastischen Silikonmembran verbunden, die eine Flüssigkeit (Wasser gemischt mit Glycerin) enthält. Wenn sich die Sonden zurückziehen und ausfahren, verändern sie die Form der Membran, indem sie sie in verschiedene Richtungen dehnen, wodurch sich die Flüssigkeit innerhalb der Membran verschiebt. Eine unter der Membran angebrachte Lampe beleuchtet diese und erzeugt eine von einem Spiegel reflektierte Projektion.

::vtol:: versteht membrana als einen Versuch, das Menschliche durch das Mechanische zurückzugewinnen – indem ein künstlich geschaffenes, liebenswertes Wesen sensibel auf seine Umgebung reagiert und den Betrachter mit seiner zarten Darbietung beschenkt.

  • ©esc medien kunst labor-out of control-eröffnung-fotos_MGross
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