Controls Unbound

Eröffnung: 

Saturday, 27. September 2025 - 17:00

Laufzeit: 

27/09/2025 to 14/11/2025

Termine: 

esc_medien_kunst_labor-out_of_control-eroffnung-fotos_mgross2399.jpg

Das Videospiel/der Film Controls Unbound folgt der Reise des virtuellen Stars Whowle, der sich mit dem Verlust seiner körperlichen Autonomie durch die Entscheidungen der Spieler auseinandersetzt.

Whowle ist der virtuelle Avatar der Künstlerin Harriet Davey, ihr virtuelles Alter Ego und ihre digitale Identität. Der Name Whowle ist Gamertag seit Daveys früher Jugend, die Figur ist seit 2019 eine virtuelle Stellvertreterin der Künstlerin. Nach früheren Werken, in denen Whowle als Entdeckerin und eigenständige Figur zur Erkundung des Selbst zu sehen ist, wird Whowle nun zu einem weiteren Spielelement. Eingebunden in den Prozess und Entwicklungszyklus eines fiktiven Spielestudios wird Whowle zu einer Berühmtheit, die in die ständig wachsende Liste der Hollywoodstars aufgenommen wird.

Diese neue Spielcharakter-Version hat übertrieben sexualisierte Merkmale und eine noch glattere Haut als ihre Vorgängerin. Sie kann sich auf neue Weise bewegen, wie eine Stoffpuppe geworfen werden, durch winzige Räume kriechen, bekleidet und entkleidet werden.

Spielerfreiheit und Selbstentfaltung sind Marketing-Schlagworte moderner Spiele, doch diese behauptete Freiheit bricht unter dem Blick des Spielers zusammen. Die Kamera wird zu einem Instrument der Dominanz: Sie kreist, neigt sich, zoomt heran; nicht der Avatar ist der „Charakter“, sondern die Kamera … Whowls Körper, einst ein fließendes und exploratives Werkzeug für die Künstlerin, wird zu einem navigierbaren Objekt.

Der Film wechselt zwischen zwei Bildsprachen: der einer Produktionsfantasie und der einer Spielrealität. Die Zuschauer sehen, wie Whowle dabei ist, sich selbst zu performen – gescannt, aufgezeichnet, animiert und dann hilflos gespielt wird.

Die Klanglandschaft von Controls Unbound ist geprägt von Nostalgie für die frühe Konsolenära, Glitches und Audioartefakten sowie weitläufigen Drones. Die klanglichen Identitäten der Vergangenheit werden verwandelt und mutieren zu zerbrochenen, degradierten Fragmenten. Die Grenzen zwischen digitalem Klang und akustischen Resonanzen lösen sich auf und bilden verwobene Klangwolken, die einen intensiven sensorischen Effekt erzeugen. Die Klangtextur verschmilzt das Menschliche mit digitalem Rauschen und korrupten Überresten vergessener Audiodaten.