Videocomposter

Videoinstallation
Aviable entropy by week

Videocomposter ist eine interaktive Videoinstallation, die auf zwei verschiedenen Arten von Material fusst: das Ausgangsmaterial sind Videoaufnahmen; diese werden durch diverse Komprimierungs- und Veränderungsalgorithmen in sehr großen Zeitabständen langsam verändert. Dieser visuelle und tatsächliche Verlust an Daten bildet gleichzeitig einen Pool an Zufallsdaten, der für Verschlüsselungssoftware, wie sie im Internetbetrieb notwendig ist, das notwendige Material liefert. In gewisser Weise entsteht so also digitaler Humus, der für den einwandfreien Betrieb von Servern notwendig ist. Das sichtbare Video ist eine zunehmende Abstraktion des Ausgangsmaterials, weiterhin erkennbar, aber sichtlich angegriffen.

Nach dem Modell von Bakterien in pflanzlichem Kompost werden Video-dokumentations-materialien kompostiert, also über einen längeren Zeitraum verändert. Auch im Computerbereich gibt es Würmer, deren Funktionsweise auf einer langsamen Veränderung der sie umgebenden, digitalen Umwelt beruht. Das kann in einem Fall das Verblassen einer bestimmten Farbinformation sein (zB. Blau verschwindet); in einem anderen erfolgt die Verschiebung von einzelnen Frames, also Einzelbildern, und daraus entstehen Löcher oder Überlagerungen. Neue Sichtweisen auf das gleiche Material, die neue Narrationen in das selbe Ausgangsmaterial schreiben.

Das dadurch entstehende Datenmaterial wird einem Server zur Verfügung gestellt, der daraus für ihn notwendige Zusatzinformation als Entropie für Verschlüsselung verwenden kann.

Etliche der im Hintergrund laufenden Prozesse auf Servern, die in der täglichen Produktion eingesetzt werden, benötigen derartige entropische Informationspools, um Zufallszahlen zu generieren. Der Videocomposter erzeugt als beabsichtigtes Nebenprodukt zum künstlerischen Projekt einen solchen Pool.

Kooperationen/Team: 

IOhannes m zmölnig (A), Jogi Hofmüller (A), Barbara Huber (SK/A)