Geräuschteppich

Eröffnung: 

Samstag, 11. Mai 2024 - 19:00

Laufzeit: 

11/05/2024 bis 30/08/2024
Geräuaschteppich

Klangkunst steht im Zentrum der künstlerischen Arbeit Christine Schörkhubers; Objekte, Video, raumsituative Interventionen und Performance zählen ebenso zu ihrem "Instrumentarium". Ihr Interesse gilt insbesondere sozialen und physikalischen Ordnungs- und Verständigungssystemen, den Beziehungen, in denen Menschen und Dinge zueinanderstehen.

Schörkhuber nutzt das affektive und situative Potential der Rauminstallation, um mehrdeutige Prozesse in den Blick zu rücken, wobei eine vordergründige Einfachheit, (Be)Greifbarkeit und Subjektbezogenheit verbindlich bleibt. Aus ihrer Beschäftigung mit Klangobjekten entwickelte sich zunehmend ein performativer, zeitbasierter Ansatz, sodass sie mittlerweile auch im Grenzbereich zu neuer Musik, experimentellem Klang und elektroakustischer Komposition arbeitet.

Beispiele dafür sind die Arbeiten Stille Post mit Sprache, Übersetzung und Transformation nach dem Prinzip des gleichnamigen Kinderspieles, wobei mehrsprachige Personen angehalten waren, die Aufnahme eines Textes zu übersetzen und diese Übersetzung in den Pool einer so generierten Audiokomposition zurückzuspielen (Hörbild über die Bedeutung sprachlicher Verständigung, Migrationsgeschichte und die nur scheinbare Homogenität einer regionalen Bevölkerung), SELTSAMEN – eine Installation, in der Geschichten, Klänge und Bilder (und Performance) zum Gesamtkunstwerk und gemeinsamen Nachdenken über Natur und Pflanzenwelt verwucherten, und – wenngleich spielerischer – die Arbeit Geräuschteppich.

Bei ihrem Projekt Geräuschteppich handelt es sich um eine Umgebung für aktive Zuhörer:innen. Drucksensoren unter dem Teppich steuern Klangobjekte aus modifizierten und verschieden motorisierten Alltagsgegenständen. Die Klangerzeuger funktionieren ohne Verstärkung und mit minimalem Stromverbrauch – stromsparende Musik gewissermaßen.

Im Gehen, Stehen, Liegen oder Sitzen können unterschiedliche Konstellationen der Klangerzeugung ausgelöst werden. Der Teppich als Einrichtungsgegenstand, wärmender Untergrund, Raumteiler und generell unauffälliger Alltagsgegenstand steht im Zentrum einer Inszenierung, die das Erwartbare aufgreift und mit dem Unerwarteten spekuliert. Der Geräuschteppich ist ein kollektives, raum- und situationsbezogenes elektronisches Instrument, eine Installation, die von den Besucher:innen durch ihre Bewegungen bespielt werden kann.