PROTEUS 4.1

Interacting on the networked planet
esc medien kunst labor Proteus 4.0

Innerhalb der Proteus-Reihe hat die Version 4.1 ihren Interaktionsmodus zu einer webbasierten Anwendung weiterentwickelt, die Blickverfolgung in persönlichen Mobilgeräten nutzt, und ihr architektonisches Gegenstück als modulare und nicht ortsspezifische Installation verkörpert Interaktionen, die fließend über die digitale Infrastruktur in einem einzigen physischen Raum stattfinden. In direkter Anlehnung an architektonische Megastrukturen der Nachkriegszeit und das Konzept der "proteinischen Architektur" von Yona Friedman aus den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts spiegelt die Installation die verteilte Natur des Internets durch räumliche Artikulationen von verstreuten digitalen Bildschirmen und Spiegeln in modularer Weise wider. Reflexionen auf gewellten Metallplatten verstärken den immersiven Charakter der Installation, und das verwendete goldene Material führt uns zurück zur griechischen Mythologie des Proteus und seiner Fähigkeit, kostbare Geheimnisse und Wahrheiten zu enthüllen, wenn er eingefangen wird. Die Installation nimmt die Form eines schimmernden Ozeans an, der sich in den Galerieraum ergießt, als Erinnerung an die digitale Infrastruktur des Internets und den natürlichen Lebensraum unserer prophetischen Gottheit. Das interaktive Bildmaterial basiert auf dem sich ständig verändernden Verhalten von digitalisiertem Ferrofluid, das die Idee der Unsicherheit in menschlichen Interaktionen vermittelt. Die Beobachtung einer langsamen Entwicklung von Ferropatterns ermutigt zu KI-gestützter Achtsamkeit, um der durch Ablenkung und Informationsüberflutung gekennzeichneten Aufmerksamkeitsökonomie des digitalen Zeitalters entgegenzuwirken.

 

Kooperationen/Team: 

Entwickelt wurde Proteus im Rahmen des Projekts intelligent.museum am ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe und am Deutschen Museum, unterstützt von EMAP,  European Media Art Platform. Die Weiterentwicklung zu Proteus 4.0 erfolgte mit Unterstützung von Ars Electronica (Festival 2024) und esc medien kunst labor.