Internationales Festival der Computerkunst

Laufzeit: 

14/12/2005

Das Internationale Festival der Computerkunst entstand schrittweise aus den planmäßigen und alljährlichen Programmen des Jugendkulturzentrums Maribor und umfaßt folgende Bereiche: Video, elektronische Musikrichtungen, virtuelle Realität und Internet-Kultur.

Das Internationale Festival der Computerkunst gab im Jahr 1995, als es zum ersten Mal stattfand, als erstes dieser Art den Weg frei für etwas, das dem uneingeweihten Betrachter vage und vor allem sinnlos vorkam. Zum ersten Mal haben sich im Rahmen des Festivals sowohl die eingeladenen Gäste aus dem Ausland, als auch junge slowenische KünstlerInnen, welche auf dem Gebiet der modernen, auf die Kunst bezogenen Technologie tätig sind, versammelt. Das Programm des Festivals ermöglichte den TeilnehmerInnen eine Vorstellung ihrer Kunstwerke, sowie Auseinandersetzungen mit verschiedenen Themen und gesellschaftliches Beisamensein in entspannter Atmosphäre.

Die Hauptziele des Festivals sind eine einheitliche Vorstellung moderner Kunst und Förderung des Gebrauchs von moderner Informationstechnologie beim Schaffen im Bereich der Kunst. Zu diesem Zweck und als wesentlicher Bestandteil des Festivals werden deshalb Ausstellungen, Projektionen, Lesungen und Konzerte organisiert. Das internationale Konzept des Festivals ermöglicht kreative Gegenüberstellung und kreatives Kennenlernen der Teilnehmer, sowie Förderung der internationalen Produktion und des Austausches von Kunstwerken. Gesellschaftliches Beisamensein im Rahmen des Festivals ermöglicht außerdem gegenseitige Informierung, Ausbildung und regt des Weiteren die Aufklärung der Öffentlichkeit sowie der Künstler an. Das Konzept des Festivals basiert auf erlesenen Kustoden und Beratern, die im Rahmen des Festivals tätig sind.

Für das 4. Internationale Festival der Computerkunst ist ein neues System der Programmauswahl eingeführt worden. Die verantwortlichen Kustoden werden mittels einer Kombination von 3 Selektoren wie folgt ihre Entscheidungen treffen: en ? Männer, ausländische KünstlerInnen ? inländische KünstlerInnen, KünstlerInnen ? Kustoden. Diese Selektion gilt für die nächsten zwei Festivale. Die Selektoren schlagen selbstständig ihr Konzept vor und sind zudem teilweise für die Auswahl der Künstler verantwortlich. Diese bedeutende Arbeit ist bisher von folgenden Kustoden bzw. Selektoren gemacht worden: Jo?e Sla?ek, Aleksandra Kosti?, Dr. Marina Gr?ini?, Igor ?tromajer, Machiko Kusahara, Erkki Huhtamo, Jurij Krpan, Eva Ursprung, Kathy Rae Huffman, Narvika Bovcon, Ale? Vaupoti? und Peter Weibel.

Wir hatten die einzigartige Gelegenheit, für sämtliche Festivale der letzten Jahre die aktuellsten Vorstellungen zu gewinnen, sowie die besten KünstlerInnen einladen zu können. Das Internationale Festival der Computerkunst diente stets dazu, große Namen auf dem Gebiet der Erforschung des Cyber-Körpers (Cyborgs) vorzustellen.

Besonders hervorzuheben sind Namen wie:
Stelarc,
Stanlie Stensley,
Chico MacMurtrie,
Marcel-li Antunez.

Das Festival hat des Weiteren folgende Bewegungen vorgestellt:

? Cyber-Feminismus,
? neue japanische technologische Revolution,
? Archäologie neuer Medien,
? Konzept künstlicher Lebensform

Im Rahmen des Festivals sind folgende Bücher verlegt worden:

? »Von anderswo zum Cyber-Feminismus und zurück«
? »Körper, gefangen im Eingeweide des Computers«
? »Stelarc« (in Zusammenarbeit mit Dr. Marina Gr?ini?
? Dokumentarfilme über das Festival sowie CD-ROMs.

Neben dem üblichen Programm, werden als Teil des Festivals und nach Auswahl der Selektoren auch regelmäßige Vorführungen aus aktueller slowenischer Produktion gewährleistet. Diese stellen die Hälfte des regelmäßigen Programmes dar. Die obengenannten Vorführungen sind von besonderer Bedeutung, da sie sozusagen den Kern des Mariborer Festivals darstellen. Folgende bedeutende slowenische SchöpferInnen haben regelmäßig ihre Produktionen vorgestellt:
Dr. Marina Gr?ini?, Eklipse, Darij Kreuh, Igor ?tromajer, Sre?o Dragan, Damijan Kracina, Teo Spiller, Bojan ?tokelj, Jaka ?eleznikar, und andere. Von enormer Bedeutung ist des Weiteren die stetige Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftsbereich für Video auf der Akademie für bildende Kunst in Ljubljana (ordentlicher Professor Sre?o Dragan), sowie mit der Fakultät für Elektrotechnik, Rechentechnik und Informatik ?Laboratorium für Computer-Sehen Ljubljana, (ordentlicher Professor Dr. Franc Solina), der Universität in Ljubljana.
In Zusammenarbeit mit n Professor Sre?o Dragan hat das Festival, im Sinne der Einführung von neuen Multimedia-Projekten auf der Akademie für bildende Kunst in Ljubljana, Neuland betreten und eine öffentliche Vorstellung der Leistungen der StudentInnen ermöglicht. Einige dieser StudentInnen arbeiten heute als anerkannte KünstlerInnen. Mittlerweile werden in das Projekt der obengenannten Vorstellung auch andere Professoren und Studentengruppen miteinbezogen, wobei es sich nicht nur um StudentInnen der kunstorientierten Studiengänge handelt, sondern zunehmend auch um StudentInnen technischer Studiengänge und Studiengänge im Bereich der Rechentechnik.
Das Jugendkulturzentrum Maribor hat, im organisatorischen Sinne, vom Anfang an mit der Kunstgalerie Maribor, dem Multimedia-Zentrum KIBLA aus Maribor sowie mit der Galerie Kapelica (?Kleine Kapelle?) zusammen gearbeitet. Die letztere began planmäßig und als erste dieser Art in Ljubljana Projekte im Bereich der neuen Technologien, vorzustellen. Das Programm des Festivals fand regelmäßig auch in anderen slowenischen Städten statt: in Ljubljana (die Galerie ?KUC in Kapelica) und Celje, zudem wurde das Programm zeitweise auch nach Graz (Österreich), Zagreb und Rijeka (Kroatien) vermittelt.

Das ArtNetLab wirkt während der letzten drei Jahre bei der Ausführung des Festivals organisatorisch mit, wobei es auch an der Zusammensetzung des Programmes arbeitet.

Wir haben unter anderem auch diesem Festival zu verdanken, dass wir zehn Jahre später mühelos von Computer-Kunst, Multimedia-Anwendung, Verbindung von Internet und mobiler Telefonie, sowie von elektronischen Kunstrichtungen wie Video, interaktives Fernsehen, Robotik, virtuelle Realität und Fernübertragungen sprechen können. Das Internationale Festival der Computerkunst in Maribor spiegelt verschiedene inhaltliche Herausforderungen und Lösungen für Änderungen in gegenwärtiger Gesellschaft bzw. in zwischenmenschlichen Beziehungen, welche auf Kommunikationstechnologie beruhen, wider.

Schicksalsverbundenheit des modernen Menschen mit Technologie setzt allmählich mediengerechte gesellschaftliche Beziehungen durch, wobei die Kunst immer ein Widerschein der Neuigkeiten und des gemeinsamen Kunstschaffens der auf Medien begründeten Zivilisation darstellt.

Projekte, die im Rahmen des Festivals vorgestellt werden, sind eine Diskussion über Kunst- und Theorie-Strategien, über Verbindung des Menschen mit verschiedenen Aspekten der Sichtbarkeit, Hörbarkeit und Informationsproduktion in einer Welt, die zunehmend von digitalen Medien bestimmt wird.