Aus einer Verbindung von Sehen, Hören und Fühlen entwickelt sich eine glaubhafte Narration, der wir als Beobachter*innen folgen können. Zur Reflexion kommt es in den Momenten der Stille, wenn die Wasseroberfläche ruht, in Erwartung der nächsten Veränderung der Klangformen und damit einer Unterbrechung der unerschütterlichen Monotonie, in der der Klang, als einzig greifbares Element, schließlich wieder eine Verschiebung der Wasserpartikel anregt. Das Ausbleiben von Information, die beobachtete Leere und schließlich das Eintreten in die Meditation begünstigen in den stillen Momenten Vergleich und Analyse und verstärken damit den Eindruck dessen, was als Nächstes passiert.
Von dieser Betrachtung ausgehend kann die Installation mit einer Kontemplations- bzw. Meditationsform des Zen-Buddhismus verknüpft werden: Der Geist beobachtet sich selbst ohne in das Beobachtete einzugreifen, ohne etwas anzunehmen oder abzulehnen – wie jemand, der sich an das Ufer eines Flusses setzt, um das vorbeifließende Wasser zu betrachten.
Die Gestaltungselemente (Wasser, Klang, Licht, Raum) unterliegen alternativen Organisationsmustern, die jedoch nicht von einem konkreten Medium bestimmt werden. Sie stehen im Zuge von anfangs intuitiven Prozessen, in denen jedem dieser Elemente seine Bedeutung zukommt, in einem komplexen Wechselspiel: Das durch Klang veränderte Gestaltungselement (Wasser) lässt zeitlich und räumlich dynamische Formen entstehen. So entstehen komplexe visuelle Muster, gekennzeichnet von Wiederholung, Sequenzierung und Diskontinuität.
Durch die beständigen gestaltlichen und strukturellen Veränderungen des Wassers schreibt die Installation sich in spezifische Räume (den Ausstellungsraum) ein, und partizipiert an diesen Räumen sowohl durch die Verortung der Installation (die räumliche Ausrichtung der Objekte und die somit entstehende Relation mit dem Raum) als auch durch die Interaktion mit den Lichtreflexen, die durch Lichtspiegelungen der Wasserformen auf den Wänden des Ausstellungsraumes entstehen.