V:NM 2011
Laufzeit:
Programm:
Burkhard Stangl – guitar | Noid – cello
Von der Papierform her sind das Violoncello und die Gitarre zwei sich ergänzende Kammermusikpartner. An einem lyrischen Celloton im Verein mit einem prägnanten Ansatz der Gitarre wird dieses Duo freilich nicht zu erkennen sein. Obwohl Burkhard Stangl vorerst an der klassischen Gitarre ausgebildet wurde, ehe er sich ganz der Elektrizität zuwandte. Von Arnold Haberl, vulgo Noid, sind derlei disziplinäre Errungenschaften nicht überliefert. Seine musikalischen Koordinaten sind leichter durch die Namen Axel Dörner, dieb13, Kazuhisha Uchihashi oder dem Klingt Collektive auszumachen. Meister Stangl ist dagegen selbst der Jazzpolizei bekannt. Das hat er Franz Koglmann zu verdanken, in dessen Monoblue Quartet er jahrelang diente. Heute kennt man den innovativen Gitarristen besser aus seiner Arbeit mit John Butcher, Radu Malfatti, Ernesto Molinari, Sainkho Namtchylak oder Gunter Schneider.
Caroline Kraabel – alto sax | Martin Zrost – reeds | Lee Patterson – field recordings, electronics
Auch Klanginstallateur Lee Patterson mit seinen „field recordings“ und Schrattenberg-Aktivist Martin Zrost haben schon bei der Hinrunde in London Bühnenbekanntschaft gemacht. Zwar mag manch Hörer danach ein wenig verstört gewesen sein. Geschoben war das Match im dumperen Café Oto aber nicht. Unsere bereits vorgestellte Caroline Kraabel, neben Ohmnibus Zrost somit am zweiten Holzblatt in dieser Runde beschäftigt, hilft beim Retourspiel nun als Katalysator aus. Das ist bekanntlich jener Stoff, der einen Prozess beschleunigt oder verlangsamt, ohne dabei selbst verbraucht zu werden. Improvisation ist für die Altsaxophonistin, die auch ständig an der Entwicklung spezieller Techniken tüftelt, ein betont wichtiger Bereich in ihrer Arbeit. So wichtig, dass die aus Seattle gebürtige Musikerin Improvisation sogar zu ihrer Lebenseinstellung erklärt. Hut ab!
Michael Bruckner-Weinhuber – guitars | Matija Schellander – bass | Enrico Malatesta – percussion
Ist Matija Schellander ein Schallwandler? Oder ein Wärmewandler? Umso gespannter dürfen wir sein, ob´s unseren Ohren bei seinem Projekt „Second Sound“ heiß wird. „Second Sound“, so will es die Wissenschaft, ist ein quantenmechanisches Phänomen, bei dem eben Hitze die Funktion des Drucks übernimmt, der normal für die Ausbreitung von Schallwellen verantwortlich gemacht wird. Also wellenförmiger Transfer von Wärme – oder Hitze, je nach Jahreszeit – statt gewöhnlicher Mechanik. Dieser ist als „second sound“ bekannt, weil die Wellenbewegung der Hitze ähnlich der Ausbreitung von Schallwellen in der Luft ist. Klingt einleuchtend. Wie das der Computermusiker am Kontrabass aber mit dem Gitarristen Michael Bruckner-Weinhuber (u.a. Nifty´s) und Enrico Malatesta, Fachmann für kontemporäre Percussion-Musik, bewerkstelligen will, zählt zu den großen Rätseln dieses Festivals.
Kooperationen/Koproduktionen:
Association for promotion and dissemination of New Music / Verein zur Förderung und Verbreitung Neuer Musik