Donna Haraway: Story Telling for Earthly Survival - Film im KIZ Kino im Augarten

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Sonntag, 25. Oktober 2020 - 10:30 bis 15:00

Laufzeit: 

25/10/2020
[esc] medien kunst labor
  • Ausstellung

Anmeldung Film:
Die Besucher*innenzahl für den Film ist Covid-19 bedingt limitiert und es wird um Voranmeldung unter goenitzer[at]forumstadtpark.at gebeten.
Preis Film: kostenlos bzw. freiwillige Spende

Anmeldung Frühstück:
tickets[at]kinoinfo.at oder 0316 82 11 86
Preis Frühstück: € 9,50, -

Frühstück 10:00 - 11:30
Film ab 11:30
danach Diskussion zum Film mit Markus Gönitzer, Reni Hofmüller und dem Publikum

 

"Donna Haraway: Story Telling for Earthly Survival"

Die feministische Denkerin und Wissenschaftshistorikerin Donna Haraway ist vielleicht am besten als Autorin von zwei revolutionären Werken bekannt: dem Essay "A Cyborg Manifesto" und dem Buch Primate Visions. Beide wollen etablierte Kategorien des "gesunden Menschenverstands" auf den Kopf stellen: die Grenzen zwischen Menschen, Tieren und Maschinen aufbrechen und gleichzeitig den Gender-Essenzialismus in Frage stellen und die zugrunde liegenden Annahmen über die Faszination der Menschheit für Primaten durch eine postkoloniale Linse in Frage stellen.

"Donna Haraway: Story Telling for Earthly Survival" zeigt Haraway in einer spielerischen und einnehmenden Auseinandersetzung mit ihrem Leben, ihren Einflüssen und Ideen. Haraway ist eine leidenschaftliche und diskursive Geschichtenerzählerin, und der Film ist um eine Reihe von Diskussionen herum strukturiert, die in dem Haus in Kalifornien, das sie von Hand mit aufgebaut hat, über Themen wie den Kapitalismus und das Anthropozän (ein Begriff, den sie "benutzt, den sie aber beunruhigend findet"), Science-Fiction-Schreiben als philosophischen Text geführt werden, unkonventionelle Ehe- und Sexualpartnerschaften, die Rolle des Katholizismus in ihrer Erziehung, Menschen und Hunde, die Unterdrückung der Frauenschrift, die überraschend faszinierende Geschichte der kieferorthopädischen Ästhetik und die Notwendigkeit neuer postkolonialer und postpatriarchaler Erzählungen. Es ist eine bemerkenswert beeindruckende Bandbreite, von einer Denkerin mit einem flinken und neugierigen Verstand.

Haraway und der Filmemacher Fabrizio Terranova (den wir hören, aber nicht sehen) fühlen sich sichtlich wohl miteinander und geben den Gesprächen - die durch Bilder von Kunstwerken und skurrilen Animationen unterbrochen werden - eine lockere, intime Atmosphäre. Terranova setzt Green Screens spielerisch ein, um Haraways Worte zu illustrieren oder zu kommentieren. Während Haraway über das Geschichtenerzählen spricht, sehen wir im Hintergrund ein Bild von ihr beim Schreiben. Als sich das Gespräch auf ihre eigenen unorthodoxen persönlichen Beziehungen und die erdrückende Kraft der Heteronormativität richtet, werden die Mammutbäume vor ihrem Fenster durch eine klare Vorstadtstraße ersetzt. Im Hintergrund eines Raumes schweben wirbellose Unterwassertiere, eine von Haraways Faszination, vorbei.

"Donna Haraway: Story Telling for Earthly Survival" ist ein kluger und aufschlussreicher Einblick in die Gedanken einer bedeutenden zeitgenössischen Persönlichkeit.

Zum Projekt: 

Kooperationen/Koproduktionen: 

KIZ – Kino im Augarten, in Kooperation mit der Utopie-Reihe des Forum Stadtpark und der Steirischen Gesellschaft für Kulturpolitik