Empfehlung: Citizenfour - einsamer Rufer in der digitalen Wüste?

Mittwoch, 28. Januar 2015 - 17:00 bis 18:30
  • Diskussion

Ort: Seminarraum 19.02., Elisabethstraße 50b (EG, UNI-ETC)

 

Die Enthüllungen Edward Snowdens, die der Weltöffentlichkeit die Allgegenwärtigkeit von Massenüberwachung durch Geheimdienste im Namen der nationalen Sicherheit vor Augen geführt haben, liegen bereits eineinhalb Jahre zurück. Kürzlich ist ein Film über den ehemaligen CIA- und NSA-Angestellten erschienen - "Citizenfour". Snowden bezweckte nach eigenen Angaben mit seinen Veröffentlichungen, der Gesellschaft die Chance zu geben, an der ständigen Beobachtung im Internet etwas zu ändern. Ist sein Ruf wirkungslos verhallt?

Die Attentäter von Paris, die einen Anschlag auf die Satirezeitung "Charlie Hebdo" und in der Folge Geiselnahmen verübten, konnten trotz Vorratsdatenspeicherung und gezielter Überwachung durch die Polizei nicht gestoppt werden. Europaweit wird nun die Forderung laut, den Sicherheitsbehörden weitergehende Kompetenzen zu verleihen. Führt die Angst vor Anschlägen in Europa zu einer Ausweitung des Generalverdachts im Internet?

Private Firmen nutzen das Surfverhalten von KonsumentInnen, um ihre Werbung ideal zu platzieren - aber auch, um auf das Individuum zugeschnittene Preise zu erstellen, basierend auf einer aus den Onlinegewohnheiten angenommenen Einkommensstufe der InternetnutzerInnen. Aus dem Handel mit solchen Profilen ist ein florierender Markt, etwa für Google und Facebook, geworden - ohne, dass die DatenlieferantInnen davon etwas merken. Ist eine solche Nutzung menschenrechtlich hinnehmbar? Was bedeutet diese Entwicklung für Österreich?
 
Im Rahmen eines Sondertermins der Ringlehrveranstaltung "Einführung in die Menschenrechte" wird einer der besten Kenner der Problematik über die aktuelle Lage von Privatsphäre und Datenschutz im Internet berichten:

 

Mag. Andreas Krisch, Mitglied des österreichischen Datenschutzrates und unabhängiger Experte für Datenschutz für das Europäische Parlament, den Europarat und die OECD; Präsident von EDRI, European Digital Rights, ein Zusammenschluss von in diesem Bereich tätigen NGOs.
 
Einleitung und Moderation: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Benedek, Leiter des Instituts für Völkerrecht und Internationale Beziehungen sowie des ETC der Universität Graz.
 
Ausklang bei kleinem Buffet.

 

http://trainingszentrum-menschenrechte.uni-graz.at/de/neuigkeiten/detail...