Phenakistoscope of Civil Courage

Eröffnung: 

Freitag, 6. Mai 2016 - 18:00

Laufzeit: 

06/05/2016 bis 08/07/2016
"Phenakistoscope of Civil Courage", © Maryam Mohammadi

Bei diesem Werk, bestehend aus einem Spiegel und einem sogennanten Phenakistiskop, handelt es sich, wie schon im Titel angesprochen um eine eindeutige Referenz auf Zivilcourage. Ein Phenakistiskop (griech.: Täuscher) ist ein in Zusammenhang mit Nachbildexperimenten vom belgischen Physiker Joseph Antoine Ferdinand Plateau erfundenes Unterhaltungsmedium, dass nach dem es in London in den 1830er Jahren auf den Markt kam, heute von Filmhistorikern als eine der Urformen des Films beschrieben wird. Auf einer sich drehenden Scheibe sind Bewegungsphasen kreisförmig angeordnet, zwischen den Zeichnungen befinden sich Öffnungen, die Scheibe wird vor dem Spiegel in Drehung gebracht – ein Bewegungseindruck entsteht durch den Wechsel von Öffnung und Bild. Im “Phenakistiskop der Zivilcourage” ist Rosa Parks abgebildet, eine der wohl wichtigsten Bürgerrechtlerinnen der US-amerikansichen Geschichte: am 1. Dezember 1955 wurde die Afroamerikan in Montgomery Alabama verhaftet, weil sie sich in einem Bus weigerte ihren Sitzplatz für einen Fahrgast mit weißer Hautfarbe aufzugeben. Dies führte in weiterer Folge zum “Busboykott von Montgomery”, das bis Heute als Anfang der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung gilt. In dieser Arbeit, dargestellt durch Rosa Parks und ihren Finger der sich in einer ablehnenden /auflehnenden Art Hin und Her bewegt, als würde sie gerade dem anderen Fahrgast verneien aufzustehen, wird sublimer Widerstand in Form eines gewaltfreien politischen Protestes greifbar. Die Künstlerinnen machen damit sichtbar, wie kraftvoll manchmal schon allein die Bewegung eines Fingers sein kann.

AutorIn: 

Elisabeth Saubach