twenty seconds of noisense (noise_sense / no_sense / sense)

twenty seconds of noisense (noise_sense / no_sense / sense)
an anti-skeuomorphistic lowtech-installation

20 Audiomodule, Fäden, Stimmen
( > Skeuomorphismus = das Vortäuschen von Menschlichkeit, Analogizität)

Poetics of a Circuit oder billige elektronische No(n)-sense Gadgets? Ein Ensemble modifizierter und nicht-modifizierter, elektronischer voice-module aus Spielzeugen und Grusskarten werden in dieser Installation als Zufallsgeneratoren zu einem bespielbaren Netz verbunden. Einfache Schaltungen, Bausteine der Unterhaltungselektronik, aus Kinderspielzeugen, plärrenden Grusskarten, sprechenden Plüschtieren. Als Unterhaltung sind sie zwei Blicke wert, dann landen sie auf dem Müll oder in der Schublade. No sense – no re_use?

Abstossend sinnfrei, weil roh und ungewohnt, erscheint die „nackte“ Elektronik, blosse Eingeweide, chaotisches zusammengeknäultes Gekröse von Kabeln, Schaltern, Fäden. Obszön kreischend, leiernd, kratzig blechern.
Doch das Krude, Einfache entfaltet seine eigene Poesie, wenn wir es erkunden. Die erklingenden Stimmen verweisen auf den unaufhörlichen loop von Gedanken und Stimmen in unserem Kopf, die hier neu er-hör-spielt und zusammengesetzt werden können. Durch Berührung des sichtbaren Netzes entsteht ein akusmatisches/neuronales Netz, wir sprechen mit einem imagininären Gegenüber, ohne noch an schwingende Membrane zu denken.

Obwohl der Apparat direkt vor unserer Nase steht. 

Flora Könemann
(geb. 1981/DE): multiinstrumentelle performative Klang- und Textexperimente (Stimme), analoge und digitale Instrumente (distorted clarinet vs. midi drone), Schaltkreis-Noise, Löten & elektroakustischer Instrumentenbau /-modifizierung (circuit bending/any bending). Die experimentelle Nutzung elektronischer als auch analoger Klanggeneratoren wie Kassettenrekorder, Schreibmaschinen oder Stricknadeln werden mittels Loops, Sampling, Effekten als Klang-/Soundgeneratoren zweckentfremdet und umgedeutet. 
www.there-is-something-wrong-with-the-view.net 

Margarethe Maierhofer-Lischka
wurde 1984 in Regensburg geboren und studierte Kontrabass, zeitgenössische Musik und Musikwissenschaft in Dresden, Rostock und Graz. Seit 2013 ist sie Doktoratsstudentin an der KUG Graz und arbeitet über zeitgenössisches Hör-Musiktheater. Sie ist als freiberufliche Musikerin mit Ensembles aus Deutschland, der Schweiz und österreich aktiv, und ist regelmässig bei Festivals im europäischen In- und Ausland zu Gast (u.A. Lucerne Festival, musikprotokoll, Warschauer Herbst, Klangspuren Tirol). 2013 Mitbegründung des „Ensemble Schallfeld“ in Graz. Gefördert wurde sie u.A. von der Stockhausen-Stiftung, der FAZIT-Stiftung und der Richard-Wagner-Stipendienstiftung. Ihr besonderes Interesse als Künstlerin und Wissenschaftlerin gilt der zeitgenössischen und improvisierten Musik, und den Grenzbereichen zwischen Kunst und Technik.
 

Kooperationen/Team: 

Eröffnung: 4. Mai 2013, 19:00 Uhr
Im Rahmen von aktuelle kunst in graz
Ausstellungsdauer: 5. Mai 2013 - 1. Juni 2013