United Workers – International
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Die ausbeuterischen Bedingungen und die immanente Wachstumslogik des kapitalistischen Wirtschaftssystems, die beide letztendlich mitverantwortlich sind für die planetarische Notlage, in der wir uns gerade befinden, ist auch Thema von „United Workers“.
Die ausbeuterischen Bedingungen und die immanente Wachstumslogik des kapitalistischen Wirtschaftssystems, die beide letztendlich mitverantwortlich sind für die planetarische Notlage, in der wir uns gerade befinden, ist auch Thema von „United Workers“.
Im kapitalistischen System wird das arbeitende Subjekt vor allem als Kostenfaktor betrachtet, den es gilt, möglichst gering zu halten und effizient zu nutzen. Aus der Perspektive kapitalistischer Augen existiert die Arbeitskraft primär nur als Zahl, aber nicht als Mensch mit all seinen Bedürfnissen, Empfindungen und Rechten. Oftmals entsteht der Eindruck, als würden Menschen in diesem System gar nicht relevant und existent sein. Stattdessen dreht sich alles um Waren, Zahlen und Profit. In „United Workers“ werden Arbeitende* aus ihrer marginalisierten Position hervorgeholt, indem diese sichtbar und deren Arbeit hörbar werden.
Bilder und Sounds der Arbeit und der Arbeitenden* werden dabei Teil einer audiovisuellen Inszenierung, die auch Einblicke in unterschiedliche Arbeits- und Produktionswelten bieten.
Das Motiv der Arbeiter*innen wird darin ästhetisch in die Gegenwart transferiert. Das Sujet, die seit Zerfall des Kommunismus für lange Zeit verschwunden war, soll angesichts der repressiven und ausbeuterischen Bedingungen in den aktuellen Arbeitswelten wieder rehabilitiert werden – allerdings ohne großes Heldenpathos.
Auch auf der akustischen Ebene wird die Idee einer Arbeiter*innenmusik des 21. Jahrhunderts aufgegriffen. Sounds wie Maschinen- und Handwerksgeräusche werden dabei in eine elektroakustische Komposition verwandelt und bieten die Grundlage für Improvisationen.
„United Workers“ ist auch ein Statement gegen die immer schwächer werdenden solidarischen Vereinigungen. Zunehmend werden diese auch verunmöglicht, da oftmals arbeitende Menschen isoliert tätig sind. Das künstlerische Werk möchte weltweit Menschen zu einem lauten, starken Gemeinsamen - wider der neoliberalen Atomisierung, Entpersonalisierung und Wegrationalisierung - zusammenfügen.
Das Langzeit-Projekt wurde bereits 2021 in Wien begonnen. Susi Rogenhofer führte dieses im öffentlichen Raum u.a. mit dem Klangforum Wien u. FM Einheit (Ex-Einstürzende Neubauten) auf. Nun wird United Workers international und überregional und integriert Arbeiter*innen aus verschiedenen Orten der Welt in das Werk. Die erste Station ist dabei Mexiko, aber auch Arbeiter*innen aus der Steiermark haben ihren Auftritt darin.
In beiden Regionen spielt nach wie vor das Handwerk bzw. das Kunsthandwerk eine starke Rolle. Das Projekt thematisiert dieses und somit auch die Bedeutung der manuellen Arbeit in der Arbeitswelt 4.0. Aber nicht nur handwerkliche Fähigkeiten und Traditionen und für die Arbeit notwendigen Technologien verbinden, sondern vor allem das Joch der Arbeit.
Mit den Mitteln der Kunst werden somit Distanzen, seien sie geografisch, sprachlich, kulturell oder sozial, überwunden und die gemeinsame Existenz als Arbeiter*in inszeniert.
Für die künstlerische und musikalische Umsetzung sind Künstler*innen aus beiden Ländern und Regionen involviert. Für den Auftritt im esc medien kunst labor konnten die aus Mexiko stammenden und in Graz lebenden Musiker Juan Pablo Trad Hasbun und Guillermo Villegas Alemán gewonnenen werden.
20 Uhr Artist Talk
ab 21 Uhr United Workers International
live mit
Juan Pablo Trad Hasbun - Bass
Guillermo Villegas Alemán - Schlagzeug
Susi Rogenhofer – Electronics
Manni Montana - Electronics