Women and Tech

Der Eclectic Tech Carnival

Laufzeit: 

14/03/2013 bis 30/03/2013

Öffnungszeiten: 

allgemeine Öffnungszeiten Dienstag - Samstag 14.00 - 19.00 und nach Vereinbarung

Eröffnung: 

Donnerstag, 14. März 2013 - 19:00
Women and Tech

Worklabs, Performances und Installationen. - Die auf Informationstechnologie gestützte Kunstproduktion bildet den Programmschwerpunkt der ESC. Aus langjähriger Erfahrung lässt sich ableiten, dass gerade in den Entwicklungsphasen neue Ideen und Ansätze entscheidend sind.

Bereits 2005 fand der Eclectic Tech Carnival erstmals in Graz statt. 2013 soll eine weitere Workshopserie in Graz realisiert werden, zu der v.a. auch junge Frauen eingeladen werden sollen. 2005 hatten sich 72 Frauen sich für dieses internationale Vernetzungstreffen angemeldet und aktiv daran teilgenommen. Es sind Frauen, die sich für eine andere Art von Wissenvermittlung im Zusammenhang mit Technologie interessieren und unterschiedliche Auswirkungen von Technologie auf ihr Leben diskutieren möchten.

Spezielles Augenmerk der ESC liegt dabei auf der Informationstechnologie-gestützen Kunstproduktion. Aus der langjährigen Erfahrung lässt sich ableiten, dass gerade auch in der Test- und Entwicklungsphase neuer Ideen und Ansätze auch nicht-zielgerichtetes Lernen und Wissensaneignung wichtige Entscheidungsgrundlage für die Weiterarbeit liefern. Tiefergehendes Verständnis über die Funktionsweise der eingesetzten Komponenten wie Software, aber auch die Wahl eines spezifischen Mikrokontrollers oder einer Soundkarte haben einen großen Einfluss auf das künstlerische Werk, oft massiver als in der Konzeptionsphase vermutet wird.

Um diese Lernprozesse in diskursiver Weise zu fördern und erste Testaufbauten zu ermöglichen, werden Künstlerinnen eingeladen, in einer offenen Laborsituation einige ihrer eigenen Arbeiten vorzustellen und gleichzeitig auch in Workshops Wissen weiterzugeben.

"Wir verfolgen 3 Aspekte: Frauen, Technologie und Freiheit der Information. Zum ersten fällt uns immer wieder auf, wie unterschiedlich Frauen und Männer mit Technologie umgehen, damit arbeiten, lernen. Zum zweiten macht es uns Spass, Hard- und Software auseinander zu nehmen, sie zu verändern, an unsere Bedürfnisse anzupassen. Und zum dritten gibt es unserer Meinung nach so was wie "die Originalidee" nicht, und deswegen schon gar nicht so was wie das Recht, sie zu besitzen. Wissen entsteht und existiert immer in einem Zusammenhang, baut auf vorhandenem Wissen auf und wächst. Es ist absurd, dass die Quelle (der Source) versteckt, geheimgehalten, geschlossen ist. Wir versuchen also, einen ganzheitlichen Zugang zu Technologie zu schaffen. Es geht um mehr als um die neuesten Entwicklungen (kleiner, schneller, billiger). Wer macht die Gegenstände, unter welchen Bedingungen, wieviel verdienen diese Menschen, woher kommen die Rohstoffe, wie werden die Produkte entsorgt, und was sind die physischen und psychologischen Auswirkungen von andauernder Computerarbeit aus uns BenutzerInnen?" aus dem Manifest der genderchangers, die Trägerorganisation des Ecletic Tech Carnival.

In dieser gesamtgesellschaftlichen Betrachtungsweise geht es also neben der konkrekten Anwendungswissensweitergabe auch um die Vernetzung mit anderen aktiven Künstlerinnen, die mit Technologie(n) arbeiten, zum kontinuierlich weiterhin möglichen Kontakt und Austausch.

Derzeit wird eine mögliche Verbindung mit dem slowenischen Festival Rdece Zore geplant, das seit 2000 in Metelkova, Ljubljana, organisiert wird. Im Zentrum des Festivals stehen Fragen nach der Position von Frauen in Kunst, Kultur, Politk, Aktivismus und Alltag. Neben einer Reihe von Performances, Konzerten und Installationen werden jedes Jahr auch einige Workshops angeboten.

Bereits bestehende Kontakte zu Programmiererinnen und technisch versierten Künstlerinnen sollen dadurch ebenso vertieft werden wie die Zusammenarbeit mit lokalen Künstlerinnen.

Ksenija Cerce, Klanginstallationen, Ljubljana/Berlin, Mitglied des KünstlerInnenkollektivs Circualcija 2
Donna Metzlar, Programmiererinnen, Amsterdam, Mitgründerin des Ecletic Tech Carnival
Stefanie Wuschitz, Künstlerin und Programmiererin, Wien
Barbara Huber, Künstlerin und Programmiererin, Wien
Ushi Reiter, Künstlerin, Linz

Eclectic Tech Carnival - Netzwerkstrukturen

Die Genderchangers sind eine Gruppe von Frauen, die sich 1999 rund um das ASCII Hacklab in Amsterdam gefunden hatten. Das Ziel dieser Initiative ist es, mehr Frauen für Informationstechnologien und das Prinzip der universellen Interoperabilität (plattformübergreifende Anwendbarkeit) zu interessieren. Die ersten Aktivitäten, die die Genderchangers organisierten, waren Workshops zur Weitergabe von technologie-basiertem Wissen in Amsterdam. Wegen der enthusiastischen Reaktionen auf diese ersten lokalen Workshops wurde der /etc ins Leben gerufen, ein internationales Treffen, das seit 2002 in verschiedenen Städten stattgefunden hat: Belgrad, Pula, Graz, Linz, Sao Paulo, Umea, Istanbul.

Sowohl die Genderchangers als auch der /etc sind in einer kollektiven und nicht-hierarchischen Struktur organisiert, oder nicht organisiert.