CO-lab

esc medien kunst labor CO-Lab

Das Projekt CO-lab beschäftigt sich mit der Frage der Autor:innenschaft in der Kunst. Eine

Frage, die durch die Verbreitung von Text und Bild generierender KI auf eine völlig neue Weise aufgeworfen wurde.

 

Die insbesondere von bildenden Künstler:innen verwendeten Werkzeuge beeinflussen ihre Werke maßgeblich. Das zeigt sich im Endergebnis, der Herangehensweise und sogar in der Idee. Doch was passiert, wenn das Werkzeug nicht mehr nur Einfluss auf eine Idee oder ein Werk hat, sondern deren Ursprung ist? Und ist ein Werkzeug, sobald es aktiv gestaltet, noch Werkzeug oder schon ein:e Kollaborateur:in?

CO-lab erforscht die Beziehungen zwischen Künstler:in, Werkzeug und Werk, indem es Grenzen austestet und verschwimmen lässt.

 

Das Exponat erweitert die Fragestellung und lädt die Ausstellungsbesucher:innen ein, kollaborativ mitzuwirken. In regelmäßigen Abständen werden Fotos angefertigt, die algorithmisch bearbeitet und von der Maschine gezeichnet werden. Die Besucher:innen werden Teil des Kunstwerkes – entweder passiv, weil sie ohne Zutun auf der Abbildung zu sehen sind; oder aktiv, indem sie sich absichtlich vor die Kamera stellen.

Im gesamten Projekt wird bewusst auf den Einsatz von KI verzichtet – aus ethischen Gründen, aber auch um Prozesse zu verdeutlichen, die sich sonst in einer Blackbox vollziehen. Zusätzlich wird der gesamte Prozess, vom Konzept bis zu den Verfahren der Umsetzung multimedial dokumentiert und frei zugänglich online zur Verfügung gestellt.

 

 

Das Projekt Co-Lab beschäftigt sich mit der Frage der Autor:innenschaft in der Kunst. Eine Frage, die durch die Verbreitung von KI zur Erzeugung textbasierter Inhalte (LLM, Large Language Models) und bildgenerierender KI auf eine völlig neue Weise aufgeworfen wurde. Nina Botthofs „Zeichenmaschine“ thematisiert dieses Problematik dadurch, dass die schrittweise Auslagerung operativer Verfahren in der Entwicklung und Umsetzung einer Zeichnung bestimmend für ihr „Betriebssystem“ ist. Zugleich fungiert Co-Lab als eine Versuchsanordnung für die künstlerischen Möglichkeiten maschinellen Zeichnens.
 
Copyright vs. Kooperation
Die insbesondere von bildenden Künstler:innen verwendeten Werkzeuge beeinflussen ihre Werke maßgeblich. Das zeigt sich nolens volens im Endergebnis, aber auch die Herangehensweise und sogar die ursprüngliche Idee werden durch den Einsatz der jeweiligen Mittel geprägt. Bisher bezog sich der Einfluss von Werkzeugen – ob Hammer und Meißel, ob Computer und Bildschirm – primär auf die handwerklichen Aspekte eines Kunst-Werkes; durch LLMs und KI-Bildgeneratoren können aber viele Teile der Konzeption ausgelagert werden. Wenn also neue Technologien bereits die Projektentwicklung mitbestimmen, wie groß ist dann noch der Beitrag der Künstler:in an „ihrem:seinem“ Werk? Und – wie beeinflusst diese Verschiebung der Kompetenzen im Entstehungsprozess von Kunst die Wahrnehmung von Autor:innenschaft?
 
In ihrer Arbeit Co-Lab verzichtet Botthof bewusst auf den Einsatz von KI – einerseits aus einer Gegenhaltung zum aktuellen Hype und aus ethischen Gründen (viele gängige KI-Modelle verletzen Urheberrechte und verwenden Arbeiten von Künstler:innen ohne deren Zustimmung zum Training), andererseits gelingt es so, Prozesse zu verdeutlichen, die sich sonst in einer Blackbox vollziehen. Zugleich bezieht sie aus der generativen Verlangsamung einen ästhetischen Gewinn: Indem die Auswirkung unterschiedlicher Materialien und Medien auf die Ästhetik dem Werk auf verschiedene Weise – dokumentarisch, kollaborativ ... – eingeschrieben werden, wird das Verhältnis zwischen Mensch und Technologie anhand eines Praxisbeispiels der Kunst zu deren Gegenstand.
 
Open Source
Der gesamte Prozess, vom Konzept bis zu den Verfahren der Umsetzung, wird multimedial dokumentiert und gleichsam als dessen Source Code frei zugänglich online zur Verfügung gestellt. Zusätzlich besteht durch interaktive Formate für das Publikum die Möglichkeit, an dem Projekt teilzunehmen. Wie sich diese Art der Kollaboration auf die Wahrnehmung der Autor:innenschaft auswirkt, das erlaubt Rückschlüsse auf die “kollaborativen Prozesse” in einer KI-Blackbox.

Ausgewählte Maschinenzeichnungen stehen online zur Mitfinanzierung zum Verkauf. So können Interessierte das Projekt zusätzlich unterstützen.