Digital Shaman Project

©esc_medien kunst labor_Digital Shaman Project_Etsuko Ichihara_Foto: Masashi Kuroha

Das Digital Shaman Project schlägt eine neue Art des Trauerns vor, die dem technischen Fortschritt von heute entspricht. Eine 3-D-gedruckte Maske des Gesichts des Verstorbenen wird auf einen Haushaltsroboter gelegt, der mit einem Bewegungsprogramm ausgestattet ist, das die physischen Eigenschaften – Persönlichkeit, Sprache, Gestik – dieses Individuums nachahmt, als ob es von seinem Geist besessen wäre. Das Programm läuft 49 Tage nach dem Tod der Person (der traditionellen buddhistischen Trauerzeit in Japan), während derer Familienmitglieder simulierte Gespräche mit der verstorbenen Person erleben können, als ob sie noch am Leben wäre. Am 49. Tag verabschiedet sich der Roboter von den Hinterbliebenen und das Programm wird beendet. Das Programm ist so konzipiert, dass die Hinterbliebenen 49 Tage mit einem Roboter verbringen können, der wie ein Medium vom Verstorbenen besessen zu sein scheint. Die Schöpferin sagt, dass sie das Konzept nach dem Tod ihrer Großmutter entwickelt hat, als sie persönlich die Bedeutung einer Beerdigung als Trauerritual für die Hinterbliebenen erlebte. Das Experiment ist Teil eines Forschungsprojekts über Bestattungsrituale als Fenster zum einzigartigen japanischen Umgang mit Leben und Tod.

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