Geofónie

Eröffnung: 

Samstag, 27. September 2025 - 17:00

Laufzeit: 

27/09/2025 bis 14/11/2025
esc-mkl_Geofonie-JiriSuchanek

Die Installation Geofónie befasst sich mit dem geologischen Kontext unserer Umgebung – insbesondere mit dem Kalksteinfundament unter Brünn, das sie in Form von Klang und kinetischen Objekten präsentiert: Eine Reihe von Objekten schafft eine Umgebung, welche die langsamen geologischen Prozesse referenziert, die unseren Planeten formen.

R. Murray Schafer vertritt die Idee, dass die ganze Welt als eine große Symphonie von Klängen wahrgenommen werden kann, die wir gemeinsam erschaffen. Das Projekt Geofónie bietet die Möglichkeit, die Welt und ihre Teile als Partitur wahrzunehmen. Mithilfe eigener Geräte und Codes kann jedes Segment der messbaren Realität subjektiv gelesen – im Wesentlichen interpretiert – und in eine sinnliche Erfahrung verwandelt werden. Alles kann zu einer Partitur werden. Für Geofónie wurden Kalkstein und Puddingstein aus der Wohn- und Arbeitsumgebung des Künstlers ausgewählt –.

Das Projekt entstand ursprünglich als lokale, ortsspezifische Installation für den Steinbruch Hády. Außerhalb des Kontexts seines ursprünglichen Standorts, in der Galerie, wird der mitgebrachte Stein zum zentralen Thema – er wird zu einer „3D-Vinylplatte”. Anstelle einer Nadel wird ein unsichtbarer Laserstrahl aus einem ToF-Sensor verwendet.

Kinetische Scanner drehen sich um die Steine, beleuchten sie und messen ihre Oberfläche. Die Sensordaten werden nicht direkt abgespielt, sondern als Modulationsquelle für Parameter verwendet, die die Sonifikation mittels Granularsynthese abbilden. Der Ton wird an einen rotierenden Lautsprecher übertragen, wodurch ein komplexeres räumliches Klangfeld entsteht. Auf diese Weise verbindet die zeitliche Schnittmenge in der Ausstellung die Präsenz zeitgenössischer Technologie mit Steinen, die vor 380 bis 360 Millionen Jahren entstanden sind.

Eine Hypothese für die Ursachen des ersten Massensterbens (Ordovizium-Silur) war eine erhöhte Kalziumkonzentration in den Ozeanen – giftig für viele weichkörperige Organismen, sie begannen zu sterben. Andere, die in der Lage waren, Kalzium zu verstoffwechseln, transformierten sich und nutzten Kalzium zum Aufbau ihrer Wirbelsäulen, Zähne, Knochen … Wir Menschen sind ihre Nachkommen; Kalkstein ist komprimiertes Sediment aus ihren Körpern. Eine Geschichte von Toxizität und Anpassung

 

Technische Unterstützung: Filip Dobrocký (HW, SW); Geologischer Berater: Mgr. Tomáš Kumpan, Ph.D.

  • ©esc medien kunst labor-out of control-Jiri Suchanek-foto_MGross
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