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Komponistin, Filmemacherin und Konzeptkünstlerin, arbeitet mit neuen Medien, freier Software und Tanz, lebt zwischen Brüssel, Paris und Kärnten.
Für Graz 2013 entwickelt sie basierend auf überlegungen zu Kommunikationsstrukturen eine Serie von Interventionen im öffentlichen Raum, in der sie sich mit Wahrnehmungsfragen, die durch Geschwindigkeit bestimmt sind, beschäfigten wird; zudem schafft sie Begegnungssituationen, in denen sie Fragen nach dem Teilen und Teilbaren stellt.

" Teilen ist für mich ein Öffnen eines Terrains, das Schaffen eines gemeinsamen Raumes, der niemandem und allen gehört, über den niemand allein ~ aber alle gemeinsam ~ verfügen können, in den jeder rein- und rausgehen kann, und das Öffnen, das Freilegen eines Platzes in sich selbst, einer Sensibilität, eines Aspektes, einer Fragilität auch, der einem vielleicht neu ist. Das fordert Präsenz auf allen Ebenen ein. Fehlt eines, dann tritt man nur in diesen Raum ein, aber nichts passiert. Oder andere treten in einen ein, aber der gemeinsame Raum fehlt, um sich aufeinander einzulassen, um das Geben und Nehmen zu ermöglichen. Damit das Geben und Nehmen frei fliessen kann, braucht es innere Öffnung, und auch den gemeinsamen Raum: a common territory, ein Ort gegenseitigen Vertrauens."

Die Arbeiten von Christina Clar bewegen sich in den Bereichen Performance, Events, Installationen und urbanen Interventionen, die mit Hilfe von Technologie und Computern erweitert werden. Sie konstruiert Räume mit Klang und Bildern, benützt dabei sowohl Architektur als auch körperliche Interventionen, Poesie und Medien, und verwischt so die Grenzen zwischen den von der Imagination/Bewusstsein/Geist projizierten Bildern, und den so genannten 'real existierenden'. Jene Räume können verschiedene Formen annehmen: Sie können sich entfalten in einer Performance oder Installation, eine autonome Struktur wie ein Bühnenbild hervorbringen, materielos in Klangarbeiten oder Animationen auftreten, unmittelbar und ephemer sein wie Empfindung und Erfahren in Workshops oder Spaziergängen (walks).

Kollaboration ist ein wesentlicher Bestandteil ihrer Arbeit. Sie schloss sich Peter Sellars an, um an zeitgenössischen Opernproduktionen bei den Salzburger Festspielen mitzuarbeiten, arbeitete mit TNC-Network für das Ars Electronica Festival, mit der open-source Vereinigung constant, den Komponisten Nicolas Frize aus Paris und Mark Grey aus Kalifornien, mit dem kanadischen Regisseur Robert Lepage, mit den Architekten Roberto Benavente (CL) und Natasha Roublov (FR), mit den Musikern Bernard Lubat, Pascal Contet (beide FR) und Nikos Veliotis (GR), dem kongolesischen Autor-Regisseur Dieudonné Niangouna und dem Regisseur und Schauspieler Yves Arcaix (FR), mit den bildenden Künstlern Yves Chaudouët (FR), Marcos Lutyens (US) und Peter Jap Lim (DE), und mit den Tänzerinnen Ula Sickle (CA) und Antonella Cusimano (IT).

Studium an der Sorbonne, Paris; Universität Wien; École Nationale Supérieure des Beaux Arts de Paris (Énsb-a); Slade School of Fine Art, London und am IRCAM (Institut de Recherche et Coordination Acoustique/Musique), Paris, http://ccx.free.fr 

Kooperationen/Team: 

Koproduktion steirischer herbst - esc