Penetrating the Black Box
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Penetrating the Black Box ist ein automatisches System, das die menschliche Geste des Fotografierens ersetzt und den/die BetrachterIn auf ihre/seine begrenzte Rolle innerhalb der Mensch-Maschine-Interaktion aufmerksam macht, die uns durch die Art der automatischen Apparate aufgezwungen wird.
Die Installation schlägt den fotografischen Apparat als „Black Box“ und als Metapher vor, um über das Verhältnis zwischen dem privaten und öffentlichen Raum des Bildes zu reflektieren.
Inspiriert von den Schriften Vilém Flussers über Fotografie wendet die Künstlerin ihre Konzepte von Glaube und Magie, Ereignis und Happening auf die „codierten Kameras“ an und hinterfragt die Existenz eines politischen Raumes des digitalen Bildes. Penetrating the Black Box schafft eine „Szene“, die aus einem mechanischen Appa- rat besteht, der so programmiert ist, dass er automatisch zwei digitale Fotokameras (zu unterschiedlichen Zeitpunkten) in einer Black Box auslöst. Das Ausgangsbild der Kameras wird in Echtzeit auf zwei Monitore übertragen. Der mechanische Apparat mit zwei langen Armen dringt in einer langsam programmierten Geste in die Black Box ein und vollzieht so die politisch begründete Entscheidung der Künstlerin, die Kameras auszulösen oder Fotos zu machen. Auf der anderen Seite erhalten die Kameras, die sich zufällig in einer bestimmten Position in der Black Box befinden, zufällig diesen Befehl und verwandeln das vorhergehende Ereignis in ein Happening oder ein digitales Bild. Durch die Verlagerung des Kamerastandpunktes vom privaten und okkulten Raum der Black Box in den privaten, aber sichtbaren Raum der Monitore werden die BetrachterInnen zu FotografInnen, die den Kamerastandpunkt einbeziehen und die Closed-Circuit-Installation vervollständigen. [Patrícia J. Reis]