Palimpsest
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In der Klanginstallation von Kathy Hinde und Daniel Skoglund erzeugen spinnenähnliche Roboterwesen Klänge und Geräusche, die sich zu einer Komposition verdichten.
Kathy Hinde lässt sich von Verhaltensweisen und Phänomenen aus der Natur inspirieren, um generative Werke zu erschaffen, die künstliche Intelligenz mit menschlicher/tierischer Intuition kombinieren. Daniel Skoglund entwickelt Systeme und Geräte, mit denen er seine Alltagsbeobachtungen auf eine abstrakte Ebene übertragen und erforschen kann. In diesem Projekt verbinden die beiden nunmehr ihre gemeinsamen Interessen sowie ihre Begeisterung für Zufallsverfahren und Prozesse mit offenem Ausgang. So wie sich Lebewesen allmählich ihrer Umwelt anpassen können, formen, beeinflussen und verändern auch die „offenen Partituren“ von Kathy Hinde und Daniel Skoglund deren Musik und Kunst. In Palimpsest zeichnen sie live auf einer auf dem Boden liegenden Leinwand. Indem spinnenähnliche Roboterwesen als mechanische Graphit-Sequenzer die Bleistiftstriche abtasten und Feedback-Loops erzeugen, werden diese Zeichnungen in Klänge umgewandelt. Die entstehenden Klangimpulse wiederum beeinflussen und steuern die Parameter der Videoprojektionen. Zeichnungen, Klänge und Projektionen überlagern sich Schicht um Schicht wie bei einem Palimpsest, womit ein Schriftstück bezeichnet wird, von dem der ursprüngliche Text abgeschabt und das danach neu beschriftet wurde, aber noch immer Spuren des alten Textes enthält. Da das audiovisuelle Geschehen und der Akt des Zeichnens sich gegenseitig beeinflussen und eine Feedbackschleife entsteht, erlebt das Publikum eine Performance, in der die Grenzen zwischen realer Zeichnung, Videoprojektion und Musik allmählich verschwinden.
Im Rahmen des ORF musikprotokoll wird Palimpsest als Konzert-Performance aufgeführt.